Wie du Anzeichen für psychische Probleme erkennst
Eine psychische Erkrankung kommt nicht einfach über Nacht. Meist entwickelt sie sich schleichend, sei es aufgrund von Ereignissen oder Erlebtem, das dich belastet hat.
Die Gründe für deine belastenden Gefühle finden Ärzte und weitere wichtige Bezugspersonen gemeinsam mit dir heraus.
Wichtig ist, dass du deine Symptome ernst nimmst und dir Hilfe suchst. Darum achte darauf, ob du schon länger etwas davon spürst:
Wutausbrüche oder Aggressivität
gewalttätiges Verhalten
ständig schlechte Laune
Hyperaktivität
schlechtere Leistungen in der Schule
Angst davor, in die Schule zu gehen
Konzentrationsschwierigkeiten
diverse Ängste
anhaltende Traurigkeit
Schlafstörungen oder Albträume
keine Lust auf soziale Kontakte
Bauchschmerzen oder Übelkeit
Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Es kann gut sein, dass du ganz andere Symptome hast. Hör auf deinen Bauch: Wenn dich Dinge stark belasten, warte nicht länger ab, sondern lass das von einer fachärztlichen Person abklären.
An Erlebtem wachsen
Manchmal ist es der Druck, allen genügen zu wollen und so zu sein, wie es angeblich erwartet wird. Manchmal wird man enttäuscht oder missverstanden. Manchmal weiss man gar nicht so recht, warum es einem schlecht geht oder warum man so ist, wie man gerade ist. Man will einfach nur, dass es aufhört oder besser wird. Was dich auch belastet, es ist wichtig, dass du über deine Erfahrungen, Erlebnisse oder Verletzungen sprichst, damit dir geholfen werden kann.
In unserer Klinik begegnest du verständnisvollen Fachpersonen, die dir zuhören und auf deine Situation eingehen können. Hier kannst du deine Ängste loslassen und darauf vertrauen, dass gemeinsam mit dir alles unternommen wird, um dir Orientierung und Halt zu geben und dich darin zu unterstützen, dich mit deinen eigenen Stärken weiterzuentwickeln. Im Sonnenhof machst du einen grossen Schritt in eine selbstbestimmte Zukunft.
Wie du dir selbst helfen kannst
Veränderungen ernst nehmen
Du spürst in der Regel selbst, wenn etwas nicht mehr mit dir stimmt. Ob du darüber sprichst oder nicht: Wenn du deinen Alltag nicht mehr wie gewohnt bewältigen kannst, dich über längere Zeit selbst sonderbar oder fremd fühlst, Hilfe von deinen Eltern ablehnst oder sie vieles versucht haben und nicht mehr weiterwissen, dann ist eine Abklärung empfehlenswert. Denn dahinter können sich ernstzunehmende Schwierigkeiten verbergen.
Die Anlaufstellen für die externe Hilfe
Eine erste Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die grosse Sorgen haben, ist die Beratungshotline von Pro Juventute: Tel. 147. Fachpersonen beraten dich dort rund um die Uhr.
Für weitere erste Abklärungen ist dein Kinder- oder Hausarzt zuständig, allenfalls auch der Schulpsychologische Dienst. Hast du keinen Vertrauensarzt, melden sich deine Eltern oder du selbst beim KJPD St.Gallen, Telefon 071 243 46 46. Diese Fachpersonen können deine Situation professionell einschätzen und bei Bedarf die nötigen Schritte für eine ambulante Therapie einleiten. Bleibt diese erfolglos, ist ein stationärer Aufenthalt angezeigt. Bist du in akuter Gefahr, dir selbst oder anderen etwas anzutun, rufst du diese Nummer an: 144.
Der stationäre Aufenthalt im Sonnenhof
Bei uns bekommst du professionelle Hilfe mit individueller Betreuung und Therapie, und zwar rund um die Uhr. Allerdings können dich deine Eltern nicht direkt im Sonnenhof anmelden; dies muss über eine ärztliche Fachperson oder Behörde erfolgen. Ist dies der Fall, setzen wir alles daran, dir die bestmögliche Versorgung und neue Chancen für die Entwicklung zu bieten. Dabei schauen wir deine gesamte Situation an und unterstützen auch deine Eltern.