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Suizidalität

Kinder sagen aus einem momentanen Frust heraus schon mal Dinge, die sie vorher nicht überlegt haben. Bei Selbstmordäusserungen sind sie aber zu jeder Zeit ernst zu nehmen.

«Es wäre besser, wenn ich nicht mehr da bin» oder «Ich will nicht mehr leben». Solche Aussagen machen nicht nur Angst, sie lösen auch viele Fragen aus. Wenn Ihr Kind wiederholt solche oder ähnliche Dinge sagt, sollten Sie dies sehr ernst nehmen und genau hinschauen: Wirkt Ihr Kind niedergeschlagen? Verhält es sich anders als gewohnt? Spüren Sie eine gewisse Distanz? 

Warnsignale für akute Suizidabsichten

Unter anderem können folgende Symptome darauf hinweisen, dass Selbstmordgedanken vorliegen: 

  • plötzliche Verhaltensänderungen

  • Rückzug

  • Veränderungen im Essverhalten

  • unübliche Beschäftigung mit dem Sterben und Tod

  • Verschenken persönlicher Gegenstände

  • Depression

  • Hoffnungslosigkeit

  • Gefühl der Wertlosigkeit

  • starke Schuldgefühle und Selbstvorwürfe

  • Stimmungsschwankungen

  • erhöhte emotionale Labilität

  • ausgeprägte Schlafstörungen

  • kürzliches Verlusterlebnis

Je konkreter die Suizidankündigung, desto höher ist das Risiko, dass sich Jugendliche tatsächlich etwas antun. 

Suizidalität ist ein komplexes Thema und umfasst folgende Bereiche: Suizidgedanken, Suizidankündigungen, Suizidpläne und Suizidversuche. Insbesondere die Unterscheidung zwischen Suizidgedanken und Suizidplänen ist von klinischer Relevanz, da Jugendliche mit Suizidplänen dreimal häufiger einen Suizidversuch unternehmen. 

Zudem gibt es weitere Differenzierungen:

Akute Suizidalität

Sie besteht dann, wenn eine konkrete Absicht zu Selbstmord bzw. Suizidgedanken mit unmittelbar drohender Suizidhandlung und zur Verfügung stehender Mittel vorliegen. 

Chronische Suizidalität

Dieses Krankheitsbild umfasst kontinuierlich vorhandene Suizidgedanken mit oder ohne Selbstmordversuch(e). 

Suiziddrohungen

Hierbei sind verbale Äusserungen oder Handlungen gemeint, bei denen ein Suizid angekündigt wird, ohne dass die Absicht besteht, diesen in die Tat umzusetzen.

Ganz unabhängig davon, ob es «nur» Androhungen sind oder eine konkrete Suizidalität besteht: Die Äusserungen sind in jedem Fall ernst zu nehmen und bei einer Fachperson abzuklären. 

Was tun?

Seien Sie für Ihr Kind da und zeigen Sie ihm, dass Sie seine Sorgen ernst nehmen. Und holen Sie sich professionelle Hilfe.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielschichtig. Allen voran ist es wichtig, Krisenintervention zu betreiben und die Gefährdung fachlich einzuschätzen, ob es sich um eine akute Suizidalität handelt oder nicht. 

Ausserdem gilt es, sich mit den Hintergrundfaktoren auseinanderzusetzen und die psychiatrischen Grunderkrankungen zu behandeln. 

Wir betonen dabei nochmals: Äusserungen, die im Zusammenhang mit Suizid stehen, sind zwingend ernst zu nehmen und erfordern die gezielte psychiatrische Exploration und differenzialdiagnostische Einordnung von einer Fachperson.

Suizidalität wird in der Klinik Sonnenhof auf folgender Station behandelt: